Samstag, 21. Dezember 2024

Chaos ohne Ende

Wie wir zur neuen Verkehrsführung am Bahnhofsplatz stehen.

Wie toll ist es denn, seine Pizza mitten in Lärm, Staub und Gestank zu essen? Sein Bier zu aufheulenden Poser-Motoren zu trinken? Und soll das morgendliche Chaos rund um die beiden Fussgängerstreifen auf dem Bahnhofplatz auf ewig weitergehen? Mit Beinahe-Unfällen, ungeduldigen Auto- und drängelnden Velofahrern. gestressten Fussgängerinnen und genervtem ÖV-Personal?

Wir finden: Biel soll ein regionales Wirtschaftszentrum sein mit einer attraktiven Innenstadt, wo sich nicht nur Bielerinnen und Bieler gerne aufhalten, Einkäufe und Geschäfte erledigen, zur Ärztin und zum Coiffeur gehen und Freunde treffen, sondern auch Menschen aus der Agglomeration.

Wir wollen deshalb eine Innenstadt mit möglichst wenig störendem motorisiertem Durchgangsverkehr. Rund die Hälfte der täglich 6000 Autofahrten haben nicht den Bahnhof zum Ziel, sondern gehen an diesem vorbei. Mit der Sperrung der beiden Strassenabschnitte wird dies nun verhindert und der Durchgangsverkehr auf die grossen und dafür vorgesehen Achsen umgeleitet.
3000 Fahrten weniger – das kommt allen zugute:
- Läden, Praxen, die Post und der Bahnhof sind weiterhin mit Auto und Lieferwagen erreichbar, auch die Anwohnerinnen und Anwohner können nach wie vor mit dem Auto zu ihren Wohnungen fahren.
- Der ÖV bekommt mehr Platz und läuft ruhiger und pünktlicher ab.
- Es wird auf dem Bahnhofplatz weniger Unfälle geben (heute werden jährlich 5 bis 6 Menschen verletzt).
- Von weniger Verkehr auf dem Bahnhofplatz profitieren auch Autofahrerinnen und Autofahren, die wirklich zum Bahnhof müssen.
Deshalb geht die neue Verkehrsführung für uns in die richtige Richtung. Allerdings fehlt noch ein Sachplan, der das grosse Ganze regelt. Und wir wünschen uns von der Stadt in einem nächsten Fall eine Kommunikation, die nicht nur festhält, was sich verändert, sondern vor allem, warum das so ist und was damit im Interesse der Gemeinschaft erreicht werden soll.
Und wir sind uns sicher, dass in ein paar Monaten wohl alle Autofahrerinnen und Autofahrer ihre neuen Wege durch die Stadt gefunden haben. Und wir unser Bier und unsere Pizza noch viel mehr geniessen als heute und am Morgen viel entspannter auf den Zug gelangen.